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Tephritidae - Bohr-, Fruchtfliegen
Fast 5000 Arten gehören zur großen, weltweit verbreiteten Familie der Bohrfliegen, die größte Vielfalt findet sich in den wärmeren Regionen der Erde. In Deutschland werden knapp 120 Arten angetroffen.
Die hübschen Fliegen sind klein bis mittelgroß (2-10 mm) mit kurzen, kräftigen Beinen und breiten Flügeln, ihr Körper ist häufig bunt gefärbt und/oder gemustert. Hinzu kommt bei fast allen Arten eine markante Zeichnung der Flügel mit gelben, braunen oder schwarzen Bändern, sternförmigen Mustern oder mehr oder weniger dichten Gittern; im Extremfall ist der Flügel dunkel mit wenigen kleinen hellen Punkten. Bei einigen Arten imitiert die schwarze Bänderung die Beine einer Springspinne, zumal die Fliegen die Flügel in geduckter Position auf und ab schwingen. An der nordamerikanischen Zonosemata vittigera konnte gezeigt werden, dass diese Mimikry die Territorialverteidigungshaltung von Springspinnen imitiert. Sich annähernde Springspinnen werden von der Fliege mit heftig geschwenkten „Beinen“ (Flügelmuster) „bedroht“, worauf die Spinnen stoppen, ebenfalls mit den Beinen winken und sich zurückziehen. - Flügelmusterung und Körperbeborstung bilden wichtige Bestimmungsmerkmale.
Auch die in beiden Geschlechtern durch eine breite Stirn getrennten Augen der Bohrfliegen sind auffällig, sie schimmern grün- oder rotgolden, blau oder violett und tragen oft andersfarbige Streifen- oder Punktmuster. Bei den Männchen der asiatischen Gattungen Pelmatops und Pseudopelmatops sitzen die „gestielten“ Augen am Ende langer dünner Kopfvorsprünge. Bizarre Auswüchse aus der Wangenregion unterhalb der Augen zeigen die Männchen der „Geweihfliegen“ aus der im Regenwald von Papua-Neuguinea beheimateten Gattung Phytalmia. Je größer die „Geweihe“, desto größer die Chance auf erfolgreiche Paarung.
Die Weibchen der Tephritiden erkennt man an ihrer dreiteiligen Legeröhre (Ovipositor) am Hinterleibsende, deren Basis kegelförmig und nicht einziehbar ist. In dieser Scheide befinden sich zwei teleskopartig ausstülpbare Segmente, das innere trägt einen Kranz feiner Chitindornen. Mittels drehender Bewegungen dient es als Bohrer, um den Legeapparat in pflanzliches Gewebe einzuschieben - daher der Name „Bohrfliegen“.
Die Imagines trifft man häufig auf Blüten an, wo sie Nektar und Pollen zu sich nehmen, aber man findet sie auch zuverlässig auf ihren Wirtspflanzen, auf denen sie mit den Flügeln schwingend herumtrippeln. Die Männchen vieler Arten zeigen Territorialverhalten und verteidigen ihr kleines Revier. Weibchen wiederum streiten sich mit der Konkurrenz um Eiablageplätze. Die Lebensdauer der Imagines ist recht kurz, die Larvalentwicklung bei warmen Temperaturen ebenfalls, so dass sich vor allem in den Tropen und Subtropen etliche Generationen pro Jahr entwickeln können.
Die Ernährungsstrategien der Bohrfliegen-Larven sind unterschiedlich. Sehr selten ist parasitoide Lebensweise, einige Arten verwerten abgestorbene Pflanzensubstanz, z. B. unter der Borke toter Bäume, aber die überwiegende Mehrheit parasitiert lebende Pflanzen. Die Larven bohren in Stängeln, minieren in Blättern, verzehren Blüten und Samen und können dabei auch Gallbildungen auslösen. Besonders beliebt sind die dichten Blütenköpfe bzw. Fruchtstände von Korbblütlern. Aber auch fleischige Früchte werden befallen. Manche Bohrfliegen-Arten können verschiedenste Pflanzenarten zur Reproduktion nutzen, aber die meisten sind eng an wenige oder nur eine einzige Wirtspflanzenart gebunden.
Gut 100 Tephritiden-Arten, deren Larventätigkeit vor allem die Früchte wichtiger Obstarten ungenießbar macht, richten enormen wirtschaftlichen Schaden an. Am gefürchtetsten ist die Mittelmeer-Fruchtfliege (Ceratitis capitata), die in warmen Regionen der Erde u. a. durch Verschleppung weit verbreitet ist und 180 verschiedene Pflanzenarten nutzt, darunter alle wichtigen Obstlieferanten. Die Oliven-Bohrfliege (Bactrocera oleae), in wärmeren Regionen der Alten Welt beheimatet, befällt ausschließlich Olivenfrüchte und kann einen totalen Ernteausfall verursachen, während die verwandte Orientalische Fruchtfliege (Bactrocera dorsalis) die Erträge von über 200 Früchte (inkl. Nüsse) liefernden Nutzpflanzenarten zu verringern vermag. Die nordamerikanische Sonnenblumen-Bohrfliege (Strauzia longipennis) miniert in Sonnenblumen, sie ist in jüngerer Zeit in Europa eingeschleppt worden. Die europäische Kirsch-Fruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist der Hauptschädling im Süßkirschenanbau. Auch die Spargel-Bohrfliege (Plioreocepta poeciloptera), die in europäischen Spargelkulturen die Jungtriebe zum Verwelken bringt, muss bekämpft werden. - Andererseits werden Tephritiden zur biologischen Dezimierung eingeschleppter, sich rapide ausbreitender Pflanzenarten eingesetzt, so z. B. in Nordamerika gegen verschiedene Distel- und Flockenblumen-Arten europäischer Herkunft.
Die hübschen Fliegen sind klein bis mittelgroß (2-10 mm) mit kurzen, kräftigen Beinen und breiten Flügeln, ihr Körper ist häufig bunt gefärbt und/oder gemustert. Hinzu kommt bei fast allen Arten eine markante Zeichnung der Flügel mit gelben, braunen oder schwarzen Bändern, sternförmigen Mustern oder mehr oder weniger dichten Gittern; im Extremfall ist der Flügel dunkel mit wenigen kleinen hellen Punkten. Bei einigen Arten imitiert die schwarze Bänderung die Beine einer Springspinne, zumal die Fliegen die Flügel in geduckter Position auf und ab schwingen. An der nordamerikanischen Zonosemata vittigera konnte gezeigt werden, dass diese Mimikry die Territorialverteidigungshaltung von Springspinnen imitiert. Sich annähernde Springspinnen werden von der Fliege mit heftig geschwenkten „Beinen“ (Flügelmuster) „bedroht“, worauf die Spinnen stoppen, ebenfalls mit den Beinen winken und sich zurückziehen. - Flügelmusterung und Körperbeborstung bilden wichtige Bestimmungsmerkmale.
Auch die in beiden Geschlechtern durch eine breite Stirn getrennten Augen der Bohrfliegen sind auffällig, sie schimmern grün- oder rotgolden, blau oder violett und tragen oft andersfarbige Streifen- oder Punktmuster. Bei den Männchen der asiatischen Gattungen Pelmatops und Pseudopelmatops sitzen die „gestielten“ Augen am Ende langer dünner Kopfvorsprünge. Bizarre Auswüchse aus der Wangenregion unterhalb der Augen zeigen die Männchen der „Geweihfliegen“ aus der im Regenwald von Papua-Neuguinea beheimateten Gattung Phytalmia. Je größer die „Geweihe“, desto größer die Chance auf erfolgreiche Paarung.
Die Weibchen der Tephritiden erkennt man an ihrer dreiteiligen Legeröhre (Ovipositor) am Hinterleibsende, deren Basis kegelförmig und nicht einziehbar ist. In dieser Scheide befinden sich zwei teleskopartig ausstülpbare Segmente, das innere trägt einen Kranz feiner Chitindornen. Mittels drehender Bewegungen dient es als Bohrer, um den Legeapparat in pflanzliches Gewebe einzuschieben - daher der Name „Bohrfliegen“.
Die Imagines trifft man häufig auf Blüten an, wo sie Nektar und Pollen zu sich nehmen, aber man findet sie auch zuverlässig auf ihren Wirtspflanzen, auf denen sie mit den Flügeln schwingend herumtrippeln. Die Männchen vieler Arten zeigen Territorialverhalten und verteidigen ihr kleines Revier. Weibchen wiederum streiten sich mit der Konkurrenz um Eiablageplätze. Die Lebensdauer der Imagines ist recht kurz, die Larvalentwicklung bei warmen Temperaturen ebenfalls, so dass sich vor allem in den Tropen und Subtropen etliche Generationen pro Jahr entwickeln können.
Die Ernährungsstrategien der Bohrfliegen-Larven sind unterschiedlich. Sehr selten ist parasitoide Lebensweise, einige Arten verwerten abgestorbene Pflanzensubstanz, z. B. unter der Borke toter Bäume, aber die überwiegende Mehrheit parasitiert lebende Pflanzen. Die Larven bohren in Stängeln, minieren in Blättern, verzehren Blüten und Samen und können dabei auch Gallbildungen auslösen. Besonders beliebt sind die dichten Blütenköpfe bzw. Fruchtstände von Korbblütlern. Aber auch fleischige Früchte werden befallen. Manche Bohrfliegen-Arten können verschiedenste Pflanzenarten zur Reproduktion nutzen, aber die meisten sind eng an wenige oder nur eine einzige Wirtspflanzenart gebunden.
Gut 100 Tephritiden-Arten, deren Larventätigkeit vor allem die Früchte wichtiger Obstarten ungenießbar macht, richten enormen wirtschaftlichen Schaden an. Am gefürchtetsten ist die Mittelmeer-Fruchtfliege (Ceratitis capitata), die in warmen Regionen der Erde u. a. durch Verschleppung weit verbreitet ist und 180 verschiedene Pflanzenarten nutzt, darunter alle wichtigen Obstlieferanten. Die Oliven-Bohrfliege (Bactrocera oleae), in wärmeren Regionen der Alten Welt beheimatet, befällt ausschließlich Olivenfrüchte und kann einen totalen Ernteausfall verursachen, während die verwandte Orientalische Fruchtfliege (Bactrocera dorsalis) die Erträge von über 200 Früchte (inkl. Nüsse) liefernden Nutzpflanzenarten zu verringern vermag. Die nordamerikanische Sonnenblumen-Bohrfliege (Strauzia longipennis) miniert in Sonnenblumen, sie ist in jüngerer Zeit in Europa eingeschleppt worden. Die europäische Kirsch-Fruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist der Hauptschädling im Süßkirschenanbau. Auch die Spargel-Bohrfliege (Plioreocepta poeciloptera), die in europäischen Spargelkulturen die Jungtriebe zum Verwelken bringt, muss bekämpft werden. - Andererseits werden Tephritiden zur biologischen Dezimierung eingeschleppter, sich rapide ausbreitender Pflanzenarten eingesetzt, so z. B. in Nordamerika gegen verschiedene Distel- und Flockenblumen-Arten europäischer Herkunft.
illustrierte Arten